Ehrlichiose

Was ist Ehrlichiose?

Die Canine Monozytäre Ehrlichiose (CME) ist eine Infektion, die durch das Ehrlichia Bakterium übertragen wird. Diese Bakterien befallen die weißen Blutkörperchen. Ehrlichiose ist im DACH-Raum als “Mittelmeerkrankheit” bekannt, allerdings dringt ihr Überträger in den letzten Jahren immer weiter nach Norden vor.

CME wird über den Biss der braunen Hundezecke übertragen. Sie hält sich besonders gerne in den Tropen und Subtropen auf, wo das Klima warm und trocken ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie in Europa nicht anzutreffen ist.

Ein Zeckenbiss ist nicht zu unterschätzen. Neben der Ehrlichiose kann sie deinen Hund auch mit Erkrankungen wie Anaplasmose, Hepatozoonose, Babesiose, und Rickettsiose anstecken. Die Zecke trägt somit einen regelrechten Erreger-Pool in sich.

Übertragung der Krankheit auf den Hund

Nach dem Zeckenstich wandern die Ehrlichien über den Stechrüssel ins Blut des Wirts. Die Inkubationszeit beträgt 8 bis 20 Tage. Während dieser Periode gelangen die Erreger final in den Organismus.

Einmal im Blut befallen die Bakterien die Zellen besonders in der Milz und der Leber. Dort greifen sie Bestandteile der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) an, sogenannte Monozyten und Makrophagen. Monozyten sind zirkulierende Zellen, Makrophagen sind sogenannte Fresszellen der Leukozyten.

Beide sind wichtiger Bestandteil eines funktionstüchtigen Immunsystems. Sie sind unter anderem für die Bekämpfung von Fremdkörpern verantwortlich, beispielsweise Bakterien, Viren und Giften.

Die Ehrlichien vermehren sich rasant und setzen sich nach einer kurzen Zeit schon an den Organen fest. Am stärksten besetzt werden die Lungen, Nieren, Hirnhäute und das Herz. Dort verursachen sie Entzündungen und Blutungen.

Ehrlichiose vorbeugen

Gegen die Ehrlichiose gibt es keine Impfung. Du solltest also auf die bewährten Zeckenschutzmittel zurückgreifen.

Wenn du vorhast mit deinem Vierbeiner ins Ausland zu reisen, wird empfohlen Spot-Ons oder Halsbänder einzusetzen. Diese haben eine repellierende Wirkung und sie dienen dazu, einem Zeckenbiss vorzubeugen. Tabletten haben keine repellierende Wirkung. In diesem Fall würde die Zecke deinen Hund stechen und erst dann käme sie mit dem Wirkstoff in Berührung, der sie unschädlich macht.
Gib Zecken keine Chance!


Die Stadien der Ehrlichiose

Je schwächer das Immunsystem vor dem Zeckenbiss gewesen ist, desto schwerer ist der Verlauf der Ehrlichiose. Die Erkrankung kann in drei Stufen gegliedert werden:


Akut
Subklinisch
Chronisch

Die akute Ehrlichiose
Diese Phase beginnt direkt nach der Inkubationszeit und hält zwischen 1 bis 4 Wochen an. Eine akute Ehrlichiose geht entweder ohne oder lediglich mit leichten Symptomen einher. Sie geht direkt in das subklinische Stadium über.

Die subklinische Ehrlichiose
Die zweite Phase kann Monate bis Jahre in einem Hund schlummern. Die Ehrlichien halten sich währenddessen hauptsächlich in der Milz und ihren Makrophagen auf.

Tierärzte bestätigen, dass eine Spontanheilung der akuten und auch der subklinischen Ehrlichiose möglich ist.

Die chronische Ehrlichiose
Aus der subklinischen Ehrlichiose muss nicht zwingend eine chronische Form werden. Erfolgt eine spontane Regeneration der Zellen während der ersten zwei Phasen, wird die Ehrlichiose keinesfalls chronisch.

Im chronischen Stadium bauen sich die Blutzellen stetig ab (Panzytopenie). Noch dazu steigert sich die Konzentration von Globulineiweißen (Hyperglobulinämie) im Blut und die Menge der Blutplättchen verringert sich (Thrombozytopenie).


Symptome

Was sind die wichtigsten Krankheitszeichen?

Nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Wochen treten die ersten Krankheitszeichen auf. Danach verläuft die Ehrlichiose beim Hund in drei Stadien mit unterschiedlichen Symptomen in unterschiedlicher Ausprägung. Die wichtigsten Symptome sind:

Akutes Stadium:
Müdigkeit und Schwäche
Verschlechtertes Allgemeinbefinden und Fieber
Gewichtsverlust
Wassereinlagerungen (Ödeme)
Magen-Darm-Symptomatik wie Erbrechen
Gefäßwandschäden führen zu vermehrten Blutungen wie Nasenbluten (Epistaxis)

Subklinisches Stadium:
Stillstand der Symptomatik

Chronisches Stadium:
Gelenksentzündungen (Polyarthritis) und Lahmheiten
Wird nicht rechtzeitig mit einer Therapie begonnen, kann das Tier an den Folgen der Erkrankung sterben

Behandlung

Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Ehrlichiose beim Hund lässt sich mit folgenden Medikamenten und Maßnahmen behandeln:

Antibiotika: Da Antibiotika gezielt gegen die Ehrlichien wirken, sind diese Medikamente nur während der akuten Phase sinnvoll.
Antiprotozoika (Mittel gegen einzellige Parasiten)
Symptomatische Therapie: Infusionen mit Elektrolyten, Bluttransfusionen

Prognose

Wie stehen die Heilungschancen der Ehrlichiose?

Hunde mit einer akuten Ehrlichiose können durch die Behandlung mit Antibiotika und der Therapie wieder vollständig geheilt werden. In den Fällen einer Doppelinfektion, beispielsweise mit Babesien, ist die Genesung ungewiss.

Je früher die Therapie beginnt, desto höher ist die Erfolgswahrscheinlichkeit. Wenn bereits in der frühen akuten Phase behandelt wird, stellt sich innerhalb weniger Tage eine Besserung ein.

Befindet sich ihr Hund zum Zeitpunkt der Diagnose schon im chronischen Stadium, ist eine gute Prognose fraglich, da in dieser Phase bereits dauerhafte Schäden aufgetreten sind.